Egal, was passiert: Die Ersthelfer sind in Arnschwang schon da

Schulleiter Hubert Lauerer sprach von einem Titel, auf den die Kinder stolz sein dürften. Und Dr. Hans Schneider, 1. stellvertretender BRK-Kreisvorsitzender, meinte vor seinen jungen Zuhörern: „Was Ihr heute feiern dürft, ist eine ganz große Sache!“ 18 Viertklässler der Grundschule Arnschwang dürfen sich seit Mittwoch und der Übergabe ihrer Urkunden durch das Rote Kreuz offiziell Juniorhelfer nennen.

Darüber hinaus unterzeichneten Lauerer und Kooperationslehrerin Simone Schreiner gemeinsam mit Schneider und Sabine Rackl, stellvertretende Leiterin der Jugendarbeit beim BRK-Kreisverband, bei einer kleinen Feierstunde eine Kooperationsvereinbarung. Mit den Unterschriften verfügt die Grundschule Arnschwang ab sofort über einen Schulsanitätsdienst des Jugendrotkreuzes. Es ist der 19. seiner Art im Kreisverband Cham und der siebte an einer Grundschule.

Schule, sagte Rektor Lauerer in seiner Begrüßung und zog eine Parallele zum Lebensalltag, funktioniere nur, wenn es Leute gebe, die sich über die Maßen einbrächten und engagierten. „Der Schulsanitätsdienst und der Juniorhelfer sind ein ganz, ganz wichtiger Baustein für unsere Gesellschaft“, betonte er.

Dr. Hans Schneider zeigte den Kindern auf, wie wichtig es sei, „ganz nah“ bei den Menschen zu sein, die irgendwann einmal auf ihre Hilfe angewiesen sein könnten. „Ihr als Helfer seid schon vor Ort, bevor überhaupt etwas passiert ist“, umriss er das Konzept des Schulsanitätsdiensts. Eine Minute oder zwei könnten später einmal darüber entscheiden, ob ein Patient „gut davonkommt mit dem Leben oder nicht“.

Eine Kerbe, in die auch Referatsleiter Stefan Raab von der BRK-Kreisgeschäftsstelle in Cham hieb. „Ihr seid das erste Glied der Rettungskette“, sagte der Schulsanitätsdienst-Beauftragte an die Adresse der Viertklässler, die ihre Zertifikate und ihre Befähigung als „Juniorhelfer“ in wenigen Wochen auch an ihre weiterführenden Schulen mitnehmen dürfen. Lehrgangsleiterin Sabine Rackl hatte die Kinder auf ihre Tätigkeit vorbereitet – nicht zuletzt mit einem Praxistag am Mittwoch.

Während Raab den Jungen und Mädchen die Möglichkeit aufzeigte, sich neben dem Einsatz im Schulsanitätsdienst auch beim Jugendrotkreuz zu engagieren, ging stellvertretender Kreisgeschäftsführer Dominik Lommer noch weiter. „Ich hoffe, dass der eine oder andere von Euch auf den Geschmack kommt“, sagte der Ehrengast aus Cham, der auch Rettungsdienstleiter ist.

Dem potenziellen Notfallsanitäter-Nachwuchs empfahl Lommer in Arnschwang augenzwinkernd, ihn nach erfolgreich absolvierter Schullaufbahn anzurufen. „Dann sehen wir uns in zehn Jahren vielleicht wieder“, meinte er – und erinnerte die Gäste der Feierstunde nach den zurückliegenden Corona-Monaten daran, „dass die sozialen Berufe mit die wichtigsten sind“.

Ehe die frischgebackenen Schulsanitäter aus den Händen der Rot-Kreuz-Vertreter ihre Erstausstattung, darunter neongelbe Westen, erhielten, machte ihnen auch Bürgermeister Michael Multerer klar, wie wichtig ihr erworbenes Wissen sei. „Ihr habt etwas fürs Leben gelernt – und nicht nur für die Schule“, befand das Gemeindeoberhaupt.

Im Pausenhof nahmen die frischgebackenen Juniorhelfer ihre Zertifikate entgegen. Foto: Frank Betthausen, BRK

Besuch der Kläranlage Arnschwang

Bauhofleiter Reinhard Neumeier empfing die Viertklässler um 11:30 Uhr am Eingang der Kläranlage und hieß sie zusammen mit ihrer HSU-Lehrerin, Frau Schreiner, herzlich willkommen.

Nachdem Herr Neumeier einige Fragen vorab beantwortete und Allgemeines zur Kläranlage sagte, führte er die Gruppe zunächst zum Zulaufpumpwerk. Er berichtete, dass täglich ca. 300.000 Liter unterirdisch zur Kläranlage fließen und das Kanalnetz insgesamt eine Länge von fast 40 km hat. Anschließend erklärte Herr Neumeier das Rechengebäude, in dem die Rechenanlage, der Sandfang und der Fettfang untergebracht sind. Außerdem entnahm er vor dieser Anlage eine Wasserprobe, nachdem das Wasser diese Anlage durchlaufen hatte. Die Schülerinnen und Schüler konnten mit eigenen Augen feststellen, dass das Wasser danach um Einiges sauberer war. Nun muss das Wasser aber noch biologisch gereinigt werden. Im sogenannten Belebungs- und Nachklär-Kombibecken wird das Wasser mit Bakterien angereichert, die sich von den unerwünschten Stoffen im Wasser ernähren. Dadurch entsteht viel Schlamm, der von den Kindern im Belebungsbecken und im Rücklaufschlammbecken, bestaunt werden konnte. Natürlich rümpfte der ein oder andere immer wieder die Nase. Interessant anzusehen war auch der im Schlammstapelbecken zwischengelagerte Schlamm, der dort gelagert wird und eindicken kann, bevor es zu einer thermischen Schlammverwertung kommt. Nachdem das Wasser alle Reinigungsstufen durchlaufen hat, wird es in die Chamb geleitet.

Zum Schluss führte Herr Neumeier die Besucher noch in sein Büro, das Betriebsgebäude, wo alle Betriebszustände im Prozessleitsystem erfasst und mittels der Mess- und Regeltechnik automatisiert werden. Außerdem wird von dort auch die gesamte Wasserversorgung und die Wasserverteilung gesteuert.

Nachdem alle Fragen beantwortet waren und die Kinder viele neue Eindrücke bekommen hatten, verabschiedete sich die vierte Klasse wieder und die Klassensprecherin Verena Münch bedankte sich für die Mühe, die sich Herr Neumeier gemacht und für die Zeit, die er sich genommen hat mit einem Geschenk.

Endlich wieder AG Umwelt

Nach fast einem halben Jahr startete am vergangenen Donnerstag endlich wieder die AG Umwelt. Der LBV im Umweltzentrum  Nößwartling bietet einmal im Monat den Dritt- und Viertklässlern der Umweltschule Arnschwang einen spannenden und informativen Nachmittag in der Natur.

Diesmal drehte sich alles um das Thema Insekten. In mehreren Kleingruppen konnten die Kinder unter Anleitung von Dr. Angelika Nelson Insekten im Mikroskop betrachten, bestimmen und „hautnah“ erleben. Viel zu schnell ging die Zeit vorbei und die Schüler freuen sich schon auf das nächste Mal im Juli.

Aktuelle Informationen zu Corona

  • Unterrichtsbetrieb an den Grundschulen ab 15. März:
    • Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz unter 50 findet voller Präsenzunterricht (d. h. auch ohne Mindestabstand) statt
    • Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von 50 bis 100 findet Wechsel- bzw. Präsenzunterricht mit Mindestabstand von 1,5 m statt.
    • Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz über 100 findet Distanzunterricht statt.
  • Notbetreuung wird weiterhin angeboten

Weitere Informationen finden Sie in folgenden Schreiben:

Aktualisierter Rahmenhygieneplan, gültig ab 15.03.2021 und Umgang mit Erkältungssymptomen:

WICHTIG: Aufgrund des gestiegenen Inzidenzwertes im Landkreis Cham von 107 (Stand 21.02.2021) findet ab Montag, 22.02.2021, KEIN PRÄSENZUNTERRICHT statt.

Die Schüler*innnen werden weiterhin im Distanzunterricht beschult. Die Notbetreuung wird angeboten.

  • Unterrichtsbetrieb an den Grundschulen ab 22. Februar:
    • An der Grundschule Arnschwang findet ab Montag, 22. Februar für die 1. Klasse Wechselunterricht und für die 2., 3. und 4. Klasse Präsenzunterricht unter Einhaltung des Mindestabstands von 1,5 m statt.
    • Ausnahme: Die 7-Tage-Inzidenz im Landkreis Cham liegt über 100
    • Notbetreuung wird angeboten: Aufgrund der begrenzten personellen Möglichkeiten bitte nur Kinder anmelden, wenn keine anderweitige Betreuung sichergestellt werden kann. Falls Sie eine Notbetreuung für Ihr Kind benötigen, melden Sie sich bitte so schnell wie möglich an der Schule.
    • Die Grundzüge des bewährten Rahmenhygieneplans bleiben bestehen, eine Aktualisierung erfolgt zeitnah.
    • Alles weitere können Sie dem Elternschreiben vom Kultusministerium entnehmen

Elternanschreiben des Kultusministers – Neu:

Hilfsangebote von der Staatl. Schulberatungsstelle:

Die Grundschule Arnschwang ist wieder Umweltschule in Europa

Bereits zum 13. Mal in Folge wurde die Grundschule Arnschwang als Umweltschule in Europa in der höchsten Kategorie mit drei Sternen ausgezeichnet. In einem Videoclip gratulierten Umweltminister Thorsten Glauber und Kultusminister Michael Piazolo, da die sonst übliche Verleihungsveranstaltung der Corona-Pandemie zum Opfer fiel.

Schwerpunkt der schulischen Umweltarbeit war es im vergangenen Jahr, mit den Schülern*innen Maßnahmen zum Klimaschutz durchzuführen.

Mit diesem Projekt beschäftigt sich die Arnschwanger Schule nun schon seit über zehn Jahren.

Ausschlaggebend war nicht zuletzt die allgemeine Klimaerwärmung. Für die Lehrkräfte war es sehr wichtig, dass die Schüler*innen schon in jungen Jahren für diese Thematik sensibilisiert werden und lernen, dass sie durch ihr eigenes Handeln die Situation beeinflussen können.

Dies versuchte die Schulgemeinschaft durch viele kleine oder größere Aktionen zu erreichen. Wichtig ist, dass es nicht durch einmalige Aktionen, sondern durch nachhaltige Handlungen im Schulalltag erreicht wird.

Hier die wichtigsten Maßnahmen und Aktionen, die gemeinsam durchgeführt wurden:

  • Alle Schüler*innen bekommen zum Schulanfang Heftepakete aus Recycling-Papier geschnürt.
  • Die Schüler der 4. Jgst. verkaufen Umweltschutzhefte am schuleigenen Heftestand.
  • Es werden ausschließlich Heftumschläge aus Umweltpapier benutzt.
  • Im Rahmen des Schulfruchtprogramms bekommen unsere Schüler*innen Bioobst und -gemüse aus regionalem Anbau. Dabei bereiten die Schüler der dritten und vierten Klasse in Eigenverantwortung das Pausenfrühstück für ihre Mitschüler zu.
  • Die Klassen streifen regelmäßig durch das Schulgelände und sammeln fremden Plastikmüll ein.

Insgesamt kann man sagen, dass die Schule fast plastikfrei ist.

Das zweite große Standbein im vergangenen Schuljahr war das Anlegen eines Krabbelpfades im Rahmen der AG Umwelt auf dem Gelände des LBV in Nößwartling:

Wie sehen Mädesüß, Brennnessel und Johanniskraut von unten aus? Begib dich auf deine Knie und krabble den Pfad entlang. So erlebst du die Welt wie kleine Lebewesen sie sehen. Entdecke diese typischen Pflanzen- und Tierarten:

Das haben sich die Kinder der AG Umwelt wohl durch den Kopf gehen lassen, als sie den Krabbelpfad durch die Hochstaude am LBV- Zentrum Mensch und Natur planten.

Ein stabiler Holzunterbau, ein Korkbelag, ein Weidenbogen und am Beginn eine Informationstafel zur Tier- und Pflanzenwelt in der Hochstaude waren die Eckpunkte dieses Projektes.

Als es dann Anfang April um die praktische Umsetzung gehen sollte, legte die Corona Pandemie alle Aktivitäten seitens unserer Schüler*innen auf Eis. In der Zwischenzeit haben die Mitarbeiter des LBV Zentrums in Nößwartling und die Leiterin der AG Umwelt Frau Angelika Nelson den Krabbelpfad im Groben fertig gestellt. Einige Schüler*innen von uns haben in der Freizeit dazugeholfen. Im jetzigen Schuljahr haben die Schüler der AG Umwelt im September und Oktober die letzten Rest- und Feinarbeiten ausgeführt. Im Sinne der Nachhaltigkeit wurde dieses Projekt auf dem Gelände des LBV durchgeführt, damit auch andere Schulklassen aus dem Landkreis den Krabbelpfad benutzen können.